Stevia-Anbau

Stevia ist eine subtropische Pflanze. Sie liebt Wärme und Sonnenlicht, benötigt ausreichend Bewässerung und verträgt keinen Frost. Es gibt mehr als 100 Stevia-Arten, die Art mit den süßesten Blättern ist jedoch Stevia rebaudiana Bertoni. Stevia wird in der ganzen Welt angebaut, vor allem aber in China, Paraguay, Kenia und den USA. Zunehmend wird Stevia auch in vielen anderen Regionen der Welt angebaut, unter anderem in Argentinien, Kolumbien, Indien, Vietnam und Brasilien.
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Stevia-Pflanze aus Kenia. Stevia wächst am besten in einer Umgebung mit langen Sonnentagen. Sie ist eine ganzjährige Pflanze, die mehrmals im Jahr geerntet werden kann, wenn sie unter optimalen Bedingungen angebaut wird.
Stevia ist als widerstandsfähige, gesundheitsfördernde Pflanze bekannt und stellt für kleine, unabhängige Kleinbauernkooperativen ein ertragreiches Anbauprodukt dar. Je nach Region kann sie mehrmals im Jahr geerntet werden und benötigt nur relativ wenig Anbaufläche. Stevia-Produzenten nutzen herkömmliche Zuchtmethoden, um den Anteil süßer Komponenten im Blatt der Pflanze zu erhöhen. Bei Stevia-Pflanzen handelt es sich nicht um gentechnisch veränderte Organismen (GVO).Der Stevia-Anbau bietet eine ertragreiche Ernte für tausende von unabhängigen Landwirtschaftsbetrieben unterschiedlicher Größe in Asien, Südamerika und Afrika. Stevia ersetzt keine Nahrungspflanzen, sondern wird als Marktpflanze auf kleineren Anbauflächen zusätzlich zu den Nahrungspflanzen angebaut, um die Einnahmen zu diversifizieren. In Paraguay zum Beispiel wird Stevia seit hunderten von Jahren angebaut, entwickelt sich jedoch erst jetzt zu einer ertragreichen, nachhaltigen Marktpflanze für die Bauern.
Paraguay Stevia Farmer 2
Stevia-Farm in Paraguay. Stevia stammt aus Südamerika, wo es vor hunderten von Jahren als süßes Kraut verwendet wurde. Heute wird Stevia vorwiegend in Paraguay, Kenia, China und den USA angebaut. Der Anbau von Stevia nimmt in vielen anderen Regionen der Welt zu, unter anderem in Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Indien und Vietnam.
Da Stevia sehr süß ist, benötigt es in der Regel nur ein Fünftel der Fläche und sehr viel weniger Wasser, um die gleiche Menge an Süße wie andere bekannte Süßungsmittel wie etwa Zucker zu erzeugen. In Kenia zum Beispiel wird Stevia üblicherweise auf nur einem Drittel des Landes angebaut. Der Rest wird für andere Pflanzen genutzt. Auf diese Weise werden die landwirtschaftliche Vielfalt und die Einkommensdiversifizierung der Bauern gewährleistet, ein wichtiger Aspekt für Nachhaltigkeit und gesunde Ökosysteme.

Kenyan Woman with Stevia PlantNachhaltigkeit von Stevia

Die wohlschmeckende, kalorienfreie Süße der Stevia-Pflanze kann nicht nur Bestandteil einer gesunden, sondern auch einer umweltfreundlicheren Ernährung sein. Gleich mehrere Aspekte der Umweltvorteile von Stevia stehen in Verbindung mit ihrer hohen Süßkraft. Die süßen Bestandteile von Stevia, die Steviolglykoside, können bis zu 400 Mal süßer sein als Zucker, so dass weniger Stevia für das Süßen von Nahrungsmitteln und Getränken benötigt wird. Diese hohe Süßkraft bedeutet höhere Effizienz und weniger Umweltbelastung bei der Produktion des Stevia-Süßstoffes – angefangen vom Anbau bis zum fertigen Inhaltsstoff.1
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Stevia in geöffneten Händen. Stevia ist eine nachhaltige Quelle für natürliche Süße.
Stevia erfordert weniger Anbaufläche, Wasser und Energie, um die gleiche Menge an Süßkraft zu produzieren, die in anderen natürlichen Süßungsmitteln zu finden ist. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass der Stevia-Süßstoff die Umwelt möglicherweise weniger belasten als andere Süßungsmittel natürlicher Herkunft.  In einer 2013 durchgeführten Studie zur CO2-Bilanz war die CO2-Bilanz von mehreren Stevia-Ingredienzien basierend auf den Industriestandards um 79 % geringer als bei Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt (HFCS), 55 % geringer als bei Rübenzucker und 29 % geringer als bei Rohrzucker.2 Der Wasserverbrauch vom Anbau bis zum Fertigprodukt (blaues und grünes Wasser3) von Stevia-Süßungszusätzen ist gemäß öffentlich zugänglichen Vergleichswerten bei gleicher Süßkraft nachweislich um 96 % niedriger als bei Rohrzucker, 94 % niedriger als bei HFCS und 92 % niedriger als bei Rübenzucker.4  Da natürliche Süßungsmittel die wichtigste Süßungsquelle für Nahrungsmittel und Getränke darstellen, kann die Verwendung von Stevia als Süßtoff dazu beitragen, die entsprechende CO2– und Wasserbilanz zu verbessern.Durch ihre Wahl für die Stevia-Süße natürlicher Herkunft können Verbraucher dazu beitragen, dass sich die Menschen gesund und umweltfreundlich ernähren —etwas, worauf Verbraucher, Mediziner und Lebensmittelhersteller wirklich stolz sein können.
QUELLENANGABEN

1, 2.   Carbon Footprint, Water Footprint for stevia sweeteners reported in  PureCircle 2020 Sustainability Goals, accessed August 2013 3.  As defined by the Water Footprint Network, green water is the precipitation on land that does not run off or recharge the groundwater but is stored in the soil or temporarily stays on top of the soil or vegetation. Eventually, this part of precipitation evaporates or transpires through plants. Blue water is the fresh surface and groundwater that can be found in freshwater lakes, rivers and aquifers.  Water Footprint Network Glossary, accessed September 2013 4.   Carbon Footprint, Water Footprint for stevia sweeteners reported in  PureCircle 2020 Sustainability Goals, accessed August 2013